Der Automobilhersteller BMW hat seit Sonntag grünes Licht für den Bau einer Batteriefabrik in Straßkirchen im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Rund 75 % der Bürger stimmten im Rahmen eines Bürgerentscheids für das Batteriewerk. Die „Bürgerinitiative Lebenswerter Gäuboden“, die sich gegen die Ansiedlung aussprach, hatte den Entscheid initiiert, weil das neue Werk 100 ha wertvolles Ackerland im Straubinger Gäuboden verbrauchen wird.
600.000 Hochvoltspeicher pro Jahr
Die Batteriefabrik soll jährlich 600.000 Hochvoltspeicher für Elektroautus fertigen und damit die bayerischen BMW-Werke in München, Dingolfing und Regensburg beliefernl. Auf den Standort Straßkirchen fiel die Wahl, weil er zentral zu den drei genannten BMW-Produktionsstandorten liegt. Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes sollen 1.600 Menschen in dem neuen Werk arbeiten.
Bund Naturschutz ist enttäuscht
Der Bund Naturschutz in Bayern zeigte sich enttäuscht über den Ausgang des Bürgerbegehrens. „Über 100 ha fruchtbarster Gäuboden werden jetzt nach den Plänen versiegelt“, klagte Andreas Molz, Vorsitzender der Kreisgruppe Straubing-Bogen. Landesvorsitzender Richard Mergner ergänzte: „Wir werden die konkreten Planungen genau verfolgen und auf eine möglichst flächensparende und nachhaltige Umsetzung des Werkes drängen. Ein riesiger ebenerdiger Parkplatz gehört sicher nicht dazu."
Aiwanger bedankt sich für Zustimmung
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zeigte sich nach der Abstimmung einerseits erleichtert über das Ergebnis: „Vielen Dank dafür! Bayern bleibt damit ein autofreundliches Land, hunderttausende Menschen in Bayern verdanken ihren Wohlstand der Autoproduktion." Andererseits ging er auf den Flächenverbrauch ein: „Natürlich schmerzt es mich, dass hier wertvoller Acker im Gäuboden verloren gehen. Am Ende überwiegen aber die Vorteile für den Wirtschaftsstandort Bayern.“