In Südbaden vertrocknet der Mais in der Sommerhitze. Gelbe Blätter, kleine Kolben – wenn überhaupt. „Auf die nächsten Tage kommt es an“, erklärt der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) auf top agrar Nachfrage. „Wenn dann kein Regen kommt, wird es kritisch.“
Bis hin zum Totalausfall
Eigentlich sah es im Frühsommer gar nicht so schlecht aus: Ausreichende Niederschläge im April und Mai hatten den Mais gut gedeihen lassen. Die letzten Wochen hat es hingegen nur wenig und vor allem örtlich sehr begrenzt geregnet. „Auf den Standorten, die viel Regen abbekommen haben, geht es noch“, teilt der BLHV mit. „Wir gehen von Verlusten von 10% bis hin zu Totalausfällen aus. Auf den trockenen Standorten sind teilweise nicht mal Kolben ausgebildet.“
Die Situation sei dramatischer als in den vergangenen Jahren, denn die Anbauregionen in Südbaden haben in den vergangenen Jahren immer genügend Regen abbekommen. Dieses Jahr ist es anders. Die Erträge von Gerste und Weizen lagen dieses Jahr zwar im Mittel. Nun sind aber Mais und Soja die Sorgenkinder.
Beregnung nur beim Saatmais
Gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) äußerte sich Stefan Schrempp, Bezirksgeschäftsführer des BLHV in Achern, angesichts der massiven Schädigungen im Mais besorgt. Er sieht vor allem durch die sandigen Böden große Herausforderungen für die Betrieb vor Ort. Die Beregnung der Flächen, wie es auf der anderen Rheinseite in Frankreich üblich ist, stellt er angesichts der Wirtschaftlichkeit eher in Frage.
Einzig die Saatmaisbestände, die in Südbaden häufig zu finden sind und bei denen es auf jedes geerntete Kilogramm ankommt, werden aktuell großflächig beregnet.
Stefan Schrempp äußert im BNN-Interview die Sorge, dass manche Flächen zukünftig einfach nicht mehr für den Maisanbau geeignet sind. Doch was dann? Selbst die hitzebeständige Sojabohne, die in Südbaden gerne angebaut wird, steht in diesem Jahr schlecht, berichtet der BLHV auf Nachfrage. Die extreme Hitze und Trockenheit führt in diesem Jahr auch hier zu Ernteausfällen.