Viele Rapsanbauer haben mit ACCase-Hemmern die erste Ungraswelle bereits beseitigt. Bei Bodentemperaturen über 10 °C ist aber weiterer Auflauf von Weidelgräsern, Ackerfuchsschwanz und Trespenarten möglich.
Kulturverträglich und mit einer anderen Wirkklasse lassen sich diese mit propyzamidhaltigen bodenaktiven Produkten wie Kerb Flo und Setanta Flo bekämpfen. Ebenfalls erfasst werden Ausfallgetreide, Windhalm sowie Rispen- und Schwingelarten.
Kerb Flo/Setanta Flo (400 g Propyzamid/l, max. 1,875 l/ha) können Sie optimal ab November bis Mitte Dezember einsetzen. Mittlere Tagestemperaturen unter 5 °C sind erfolgversprechend, noch besser sind Werte unter 0 °C.
Bereifter Raps ist kein Problem. Da die Ungräser aber nicht zu groß sein sollen, gilt es, einen Kompromiss zwischen Pflanzengröße und Witterung zu finden. Niederschläge nach der Behandlung sind nicht so entscheidend, vor allem nicht, wenn Sie unter winterlichen Bedingungen behandeln.
Gegen Pflanzen, mit mehr als drei Bestockungstrieben, empfiehlt es sich, 2,5 l/ha Focus Ultra + 1,0 l/ha Dash zuzumischen. Alternativ können Sie zunächst Kerb Flo/Setanta Flo einsetzen und ausgangs Winter gegebenenfalls nacharbeiten.
Mit Vegetationsbeginn ist abzusehen, ob die Maßnahme erfolgreich war. Wenn ja, sind die Ungräser im unteren Halmbereich verdickt und reißen beim Herausziehen ab. Oft ist die Schwelle aber noch nicht erreicht. Dann entscheidet die Konkurrenzkraft des Rapses. Gleichmäßige, wüchsige Bestände können sie überwachsen und absterben lassen.
In lückigen ist es wahrscheinlich, dass sich die Halbtoten erholen. Hier empfiehlt sich eine frühzeitige Nachlage. Gegen Weidelgräser und Ackerfuchsschwanz mit Focus Ultra + Dash, gegen Trespen mit Targa Super/Gramfix oder Agil-S.
Falls Sie den Raps im Frühjahr umbrechen müssen, ist Vorsicht geboten. Nach propyzamidhaltigen Mitteln ist nur der Anbau von Kartoffeln, Mais, Leguminosen, Sonnenblumen und Sommerraps möglich.