Unsere Autoren: Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel, und Rolf Klingel, Unternehmensberatung Agrar, Neuss
Ährenverluste gilt es so gut wie möglich zu vermeiden, denn die Folgekosten sind beachtlich. Da es bereits vor der Ernte zu Ähren- und Kornverlusten kommen kann, sollte man zusätzliche Verluste bei Drusch minimieren.
Schneidwerk richtig einstellen
Beim Dreschen lassen sich die ersten Ähren- und Kornverluste bei der Aufnahme und beim Abschneiden der Halme am Tisch vermeiden. Die Halmteiler, Ährenheber und die Haspel müssen das Erntegut so auf den Tisch leiten, dass es mit den Ähren voran von der Querförderschnecke erfasst wird.
Die Haspel muss in Höhe und Drehzahl so abgestimmt sein, dass sie weder Ähren mitnimmt (und vor dem Tisch auf den Boden fallen lässt), noch Körner aus den Ähren schlägt.
Halmteiler nutzen
Montieren Sie mindestens an der rechten Schneidwerksseite einen langen Außenhalmteiler, sofern diese Ausrüstung für den Mähdreschertyp verfügbar ist. So lassen sich überhängende Ähren und Halme in den noch stehenden Bestand drücken.
Die inneren Leitbleche des Halmteilers leiten Halme in Flussrichtung mehr zur Mitte und verhindern einen Stau an den Enden der Querförderschnecke. Langstrohiger Roggen stellt an die Einstellung der Halmteiler höhere Ansprüche als kurze, stehende Bestände.
Lagergetreide ohne Ährenheber dreschen
Lagernde Halme müssen die Haspelzinken vor den Messerfingern erfassen und anheben können, damit das Schneidwerk die Halme unterhalb der Ähren abschneiden kann. Die Ährenheber sind dabei meist im Weg. Lagergetreide oder Grassamenvermehrungen sind ohne Ährenheber leichter und störungsfreier zu beernten.
Der richtige Zeitpunkt für Lagergetreide
Lagergetreide trocknet später ab. Planen Sie den Drusch wenn möglich so, dass diese Flächen frühestmöglich, aber nicht in den Morgen- und den späten Abendstunden gedroschen werden. Sind nur Teilflächen vom Lager betroffen, sollten Sie diese in der Mittagshitze ernten – das verbessert die Druschleistung und die Druschqualität deutlich.