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Zwischenfrüchte anbauen: Fünf Aussaatverfahren im Vergleich

Zwischenfrüchte säen funktioniert gründlich mit der Drille oder ganz einfach mit der Drohne. Doch lohnen aufwändigere Ansätze? Forscher aus Soest haben nun verschiedene Verfahren verglichen.

Lesezeit: 4 Minuten

 Welche Vor- und Nachteile verschiedene Zwischenfrucht-Aussaatverfahren mit sich bringen erfuhren Besucher Mitte Oktober auf dem Versuchsgut Merklingsen der Fachhochschule Soest.

In den Versuchsflächen ließen sich die verschiedenen Bestände optisch gut miteinander vergleichen. Die endgültige Auswertung der Anbauversuche steht aber noch aus.

 Fünf Anbau-Varianten im Vergleich

In den Zwischenfruchtversuchen verglichen die Wissenschaftler die unten beschriebenen Anbauverfahren miteinander. Bei der eingesetzten Zwischenfruchtmischung handelt es sich um die kruziferenarme Terra-Gold von Freudenberger, die die u.a. Phacelia, Ramtillkraut, Sudangras, Alexandrinerklee und Perserklee enthält.

Jede Variante blieb zum einen ungedüngt oder wurde zum anderen mineralisch mit 30 kg N/ha gedüngt. Zuvor stand auf der Fläche Winterweizen, der auf den Bördeböden trotz der wechselhaften Witterung knapp 10 t/ha brachte und 7 bis 8 t Stroh/ha hinterließ.

Zum Termin des Feldtages bewertete man vor allem anhand der oberirdische Bestandesentwicklung das Unkrautunterdrückungsvermögen, die Biomassebildung sowie auftretende Düngeeffekte.

 Die Drohnensaat:

Die Ausbringung erfolgte Rund zwei Wochen vor der Ernte in den stehenden Weizenbestand.  Durch den früheren Aussaattermin hatte die Zwischenfrucht einen Entwicklungsvorsprung und präsentierte sich zum Feldtag oberschenkelhoch. Optisch dominierte das Ramtillkraut den Bestand. Die Aussaat mit der hochschuleigenen Drohne war unter allen Varianten das schnellste bzw. zeitsparendste Verfahren. Wer die Drohnensaat in Auftrag gibt, muss laut den Soestern mit Kosten von 30 €/ha rechnen.

Die Mulchersaat:

Zum Einsatz kam der CoverSeeder der Firma Müthing. Das Gerät kombiniert Striegel, Mulchgerät, Säschiene und Prismenwalze in einem Arbeitsgang. Auch dieses Verfahren funktioniert ohne Bodeneingriff, allerdings wird die Saat unter der Strohschicht abgelegt, die die Samen vor Austrocknung schützt. Diese Variante wurde am 31.7. ausgesät, einen Tag nach der Ernte.

Insgesamt zeigte sich hier keine Keimverzögerung, die Zwischenfrucht lief sofort und relativ gleichmäßig auf. Allerdings gab es an einigen Stellen an denen die Mulchschicht dicker war, vereinzelte Auflaufschwierigkeiten. Die Versuchsverantwortlichen machen hierfür aber eine schlechte Streuverteilung des Mähdreschers verantwortlich.

Die Grubbersaat:

Auch die Variante Grubbersaat wurde am 31. Juli gesät, mit einem alten 3 m-Grubber und einem APV-Streuer zum Säen der Zwischenfrucht. Anschließend wurde die Parzelle gestriegelt, um eine etwas gleichmäßigere Saatgutverteilung zu erzielen. Nach Berichten der Soester Forscher war auch hier die Strohverteilung nicht optimal, die Fläche sah nach der Aussaat „wild“ aus.

Dieser Bestand wirkte am ungleichmäßigsten, optisch dominierte Phacelia. Zudem war Ausfallgetreide im Zwischenfruchtbestand aufgelaufen. Bei dieser Variante gab es einen deutlich sichtbaren Düngeeffekt.

APV-Streuer + Strohstriegel:

Bei dieser Variante wurde die Zwischenfrucht am 31. Juli mit einer Kombination von Strohstriegel und APV-Streuer ausgebracht. Diese Variante wies sichtbaren Unkrautbesatz auf, mit standorttypischen Unkräutern wie Rauke. Trotzdem war der Bestand nicht lückig. Eine mögliche Erklärung: Der Striegel könnte die Unkräuter in ihrer Keimruhe gestört haben. Die Düngeeffekte waren hier sehr gering.

Die klassische Drillsaat:

Eine besonders gleichmäßige Bodenbedeckung erzielte der Bestand mit der klassischen Drillsaat, die erst am 16.8. gesät wurde. Allerdings sind hier der größere Aufwand bei der Saatbettbereitung und auch die höheren Kosten zu bedenken.

 Zwischenfazit

Insgesamt zeigte sich bei den ersten optischen Vergleichen, dass keines der Verfahren perfekt und jedes seine Vor- und Nachteile hatte. Ein geringerer Aufwand bei der Saatbettbereitung wirkte sich bei einigen Verfahren negativ auf die Entwicklung der Zwischenfrucht aus, spart aber dafür Kosten.

Ende Oktober wollen die Soester Forscher die Biomasse der jeweiligen Varianten erfassen, um abschließend zu urteilen.

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