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Warum die Baywa die Bodenhaftung verlor

Trotz der vorläufigen Rettung der Baywa durch die Eigentümer und Banken bleibt die Frage, warum Deutschlands größter Agrarhandelskonzern so schnell abstürzte und wer die Verantwortung dafür trägt.

Lesezeit: 2 Minuten

Apfelplantagen in Neuseeland, Windparks in Kalifornien und Klimagewächshäuser in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Die Baywa AG, die sich viele Jahre auf den Handel mit Agrarprodukten, Landtechnik, Energie und Baustoffen in ihrem Herkunftsland Bayern konzentrierte, war innerhalb eines Jahrzehnts zum globalen Handelskonzern aufgestiegen.

Bis vor Kurzem der Star in der deutschen Agrarbranche

Der frühere Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz hatte die Internationa­lisierung und Diversifizierung der Baywa mit der Begründung vorangetrieben, der Konzern sei sonst im internationalen Wettbewerb nicht überlebensfähig. Er hatte einen guten Riecher für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und überraschte immer wieder mit Investitionen in innovative Projekte. Bis vor Kurzem war die Baywa der Star in der deutschen Agrarbranche und feierte das jedes Jahr auf dem Baywa-Abend der Grünen Woche mit Tausenden Gästen.

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Wachstum auf Pump

Der Haken dabei: Das Wachstum war ausschließlich auf Pump finanziert. Sogar die Firmenzentrale wurde verkauft, um in neue Geschäftsfelder zu investieren. Die Fremdkapitalbelastung stieg bis Ende 2023 auf 10,8 Mrd. €, die Eigenkapitalquote sank auf mickrige 13,7 %. Zum Vergleich: Die Südzucker AG, die hinsichtlich ihrer Größe in einer ähnlichen Liga wie die Baywa spielt, hat über 40 % Eigenkapital bei viel höheren ­Umsatzrenditen als der Handelskonzern.

Der Anstieg der Zinsen in Kombi­nation mit schwächelnden Märkten hat die Baywa innerhalb kürzester Zeit zum Sanierungsfall gemacht. Um die Insolvenz abzuwenden, müssen Eigentümer und Banken nun mehr als eine halbe Milliar­de Euro zuschießen.

Zu Recht fragen sich viele Landwirte, ob das Risikomanagement des Konzernvorstandes ausreichend war. Und warum die Vertreter der eigentlich als bodenständig geltenden Genossenschaftsbanken, die Hauptaktionäre der Baywa sind, im Aufsichtsrat diesen riskanten Kurs so lange mitgetragen haben, während sie bei Darlehen für Landwirte hohe Sicherheiten verlangen. Ganz sicher hat dem langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Nüssel die kritische Distanz zu seinem Vorstand Lutz gefehlt, angesichts des Glanzes, den dieser verbreitete.

Baywa soll verlässlicher Geschäftspartner bleiben

Für die heimische Landwirtschaft kann man nur hoffen, dass die Baywa zumindest mit ihrem Kerngeschäft die Krise überlebt und für die Bauern, wie in den letzten 100 Jahren, ein verlässlicher und solider Geschäftspartner bleibt.

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