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„Wir müssen die Energiewende in der Gemeinschaft organisieren!“

Das Unternehmen Energiekollektiv will beim Solarausbau gebündelt vorgehen und Erzeugung und Verbrauch in einer Region stärker aufeinander abstimmen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Firma Energiekollektiv (https://skollektiv.de)  aus Horstmar (Münsterland) baut Solaranlagen vor allem auf Dächern, aber auch auf Freiflächen. Dabei hat das Unternehmen jedoch nicht einzelne Häuser im Blick, sondern will möglichst in Ausbauclustern ganze Straßenzüge, Dörfer und Regionen ausstatten, wobei die Kunden von günstigen Preisen und schnellen Errichtungszeiten profitieren sollen. Gleichzeitig will Solarkollektiv Erzeuger und Stromabnehmer in einer Region zusammenbringen. Wie das funktionieren soll, erklärt im top agrar-Interview Geschäftsführer Gunther Schwab.

Was genau bedeutet „Solarkollektiv“?

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Schwab: Wir sind davon überzeugt, dass die Energiewende nicht von einzelnen, sondern nur in einer Gemeinschaft vorangebracht werden kann. Dazu wollen wir Energiekollektive aus Privatleuten, Landwirten, Geschäftskunden und Kommunen bilden, die es heute noch nicht gibt. Wir haben also nicht ein einzelnes Dach im Fokus, sondern analysieren in Ortschaften die Potenziale, organisieren den Ausbau in Clustern. Dabei bieten wir nicht nur die Installation auf dem Dach oder der Freifläche an, sondern übernehmen auch Arbeiten wie den Tiefbau. Die Bündelung sorgt dafür, dass wir den Kunden Preisvorteile bei kurzen Wartezeiten bieten können. Außerdem begleiten wir sie beratend auch nach dem Bau der Anlagen, wie sie z.B. Stromerzeugung und -verbrauch optimal aufeinander abstimmen können.

Ist es aus Sicht eines Dorfes nicht ein Risiko, sich allein in die Hand eines einzelnen Unternehmens zu begeben?

Schwab: Die Sorge können wir nachvollziehen. Wir wollen auch nicht den Wettbewerb aushebeln, jeder Hausbesitzer ist frei in seiner Entscheidung. Wir wollen den Kunden gewisse Vorteile über das Kollektiv bieten und sie vernetzen, indem wir beispielsweise Infoveranstaltungen machen und den Erfahrungsaustausch unter den Hausbesitzern fördern.

Welche Möglichkeiten bieten Sie Landwirten?

Schwab: Landwirte sind für uns Schlüsselkunden: Sie haben einen hohen Stromverbrauch, haben Dachflächen sowie Grundstücke für größere Solaranlagen, sind aber auch in der Region verwurzelt und oft Meinungsgeber.

Und meist haben sie schon Erfahrung mit der Energieerzeugung. Wir können ihnen auch helfen, mit der Energie umzugehen, also Lastspitzen verteilen oder Stromabnehmer zu suchen. Oder wir unterstützen ihn bei der Planung von Freiflächenanlagen. Unserer Meinung nach sollte die Energie möglichst nah am Verbraucher erzeugt werden, um Netzausbau einzusparen.

Wie organisieren Sie die Vernetzung zwischen Erzeuger und Verbraucher?

Schwab: Hier wollen wir künftig mit einem Energiemanagementsystem arbeiten. Wir müssen mehr dazu kommen, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen. Es ist nicht nötig oder nicht immer möglich, dass jeder Haushalt eine eigene Solaranlage auf dem Dach und einen Batteriespeicher im Keller hat. Denkbar wäre, geeignete Dächer dafür zu nutzen und z.B. einen Großspeicher pro Straßenzug zu errichten. Damit können wir die Technik besser ausnutzen, Kosten reduzieren und Lastspitzen verteilen, z.B. beim Laden mehrerer Elektrofahrzeuge gleichzeitig. Oder effektiv Strom speichern, wenn die Börsenstrompreise mittags niedrig oder sogar negativ sind.

Die EU hat hierfür die Idee des Energy Sharings eingeführt, was sich in Deutschland aber bislang noch nicht durchgesetzt hat. Geht Ihr Ansatz in diese Richtung?

Schwab: Ja, auf jeden Fall. Deutschland tut sich in der Tat schwer mit der Umsetzung. Technik und Software sind dafür vorhanden. Was fehlt, sind die richtigen Rahmenbedingungen. So haben wir über 900 Stromnetzbetreiber in Deutschland, die großen Wert auf Versorgungssicherheit legen. Das ist ja auch nachzuvollziehen. Allerdings machen einige Regelungen das Gesamtsystem sehr sperrig und bürokratisch. Andere Länder sind da schon weiter als wir.

Was schlagen Sie als Lösung vor?

Schwab: Wir brauchen runde Tische in den einzelnen Regionen, bei denen Kommunen, Netzbetreiber, Betreiber von erneuerbaren Energien usw. gemeinsam nach Lösungen suchen. Das sollte auch nicht auf die Stromerzeugung beschränkt sein, sondern z.B. das Zusammenspiel von Stromerzeugung, Wärmepumpen und Kaltwärmenetzen in den Blick nehmen.

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