Hefe kann man nicht nur zum Backen verwenden. Infolge der Lebensmittelknappheit im Zweiten Weltkrieg verarbeitete man z. B. erhitzte Hefe als Grundlage für Brotaufstriche. Denn durch das Erhitzen ist die Hefe nicht mehr gärfähig. Diese sogenannte Nährhefe hat einen hohen Eiweißanteil und enthält Vitamine der B-Gruppe.
Im Handel ist sie meist als Flocken oder Pulver, z. B. unter dem Namen „Edelhefe“ erhältlich. Nährhefe ist außerdem eine beliebte Grundlage für heute meist vegetarische Brotaufstriche. Sie enthält auch Glutaminsäure, die ihr einen würzigen Geschmack verleiht. In der warmen Küche kann man mit ihr z. B. auch Suppen und Soßen eine cremige Struktur verleihen.
Im Gegensatz dazu ist Hefeextrakt eine dickflüssige, dunkle Paste. Die bekanntesten Formen sind z. B. das englische „Marmite“, bzw. das schweizerische „Cenovis“. Hefeextrakt ist das Konzentrat aus den löslichen Bestandteilen der Hefe. In der industriellen Lebensmittelproduktion setzt man es z. B. häufig zum Würzen von Fertiggerichten ein. Denn trotz des hohen Gehalts an Glutaminsäure (11,9%) muss es in Deutschland nicht als Lebensmittelzusatzstoff deklariert werden. Auf der Verpackung wird es meist als „Hefeextrakt“ oder „Aroma“ aufgeführt.
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