Nach der Schließung eines Rinderschlachthofs in Bad Iburg will Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast Konsequenzen ziehen. Die Ministerin zeigte sich im Landtag „schockiert“ über das Leid der Tiere, das „kollektive Wegschauen“ vieler Beteiligter und „das Versagen der amtlichen Kontrolleure“.
Noch in diesem Jahr soll es laut Ankündigung von Otte-Kinast landesweit „verpflichtende Dienstbesprechungen mit allen in der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung tätigen Tierärzte“ geben, in denen die Themenbereiche Transportfähigkeit von Tieren, Rechtsvorgaben zu Notschlachtungen sowie Durchführung der amtlichen Schlachttieruntersuchung angesprochen werden.
Der Landkreis Osnabrück hatte einen Schlachthof geschlossen, nachdem Mitglieder des Vereins „Soko Tierschutz“ Filmaufnahmen veröffentlicht hatte, die gravierende Verstöße gegen das Tierschutz- und Fleischhygienerecht dokumentierten.
Am 22. Oktober kündigte der Landkreis Osnabrück an, den Schlachtbetrieb dauerhaft stillzulegen. Otte-Kinast räumte ein, dass sowohl die Qualität als auch die Quantität der Tierschutzkontrollen auf landwirtschaftlichen Betrieben verbesserungsbedürftig seien. Um dem konkret entgegenzuwirken, werde die Zahl der Ausbildungsplätze für künftige Amtstierärzte aus Mitteln des Landes deutlich aufgestockt.