Die Preise in Deutschland werden nach den Erwartungen des Ifo-Instituts in den kommenden Monaten nahezu flächendeckend weiter steigen. Nach der monatlichen Unternehmensumfrage des Instituts wollen im Lebensmittelhandel alle Unternehmen durchgängig die Preise erhöhen.
Auch Gas und Strom werden sich laut Einschätzung der Münchner Ökonomen weiter verteuern, ebenso wie die Preise in der Gastronomie. „Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
100 % der Lebensmittelhändler wollen Preise erhöhen
Im September war die Teuerungsrate mit zehn Prozent erstmals seit Anfang der 1950er-Jahren zweistellig. Das Ifo-Institut befragt für seine Konjunkturprognosen monatlich mehrere tausend Unternehmen, dabei geht es auch um Preiserwartungen. Demnach planen 100 % der Lebensmittelhändler Preiserhöhungen und über 92 % der Drogerien. Bei Blumen und Pflanzen waren es knapp 90 %. In der Gastronomie waren es über 87 %, bei Hotels gut 62 %.
Größte Preistreiber sind seit Monaten Energie und Lebensmittel. Zuletzt kostete Energie nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 43,9 % mehr als ein Jahr zuvor, Nahrungsmittel verteuerten sich um 18,7 Prozent.