Eine Einschätzung von Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW.
In der vierten Kalenderwoche des Jahres zeigt sich der Markt für Jungbullen robust. Trotz regionaler Unterschiede bleibt das Angebot im gesamten Bundesgebiet mäßig bis mittelgroß. Die Nachfrage verhält sich insgesamt zurückhaltend, wobei die Lage im Süden Deutschlands besser ist als Norden. Insgesamt sind die Schlachtzahlen bei den Bullen relativ gering. Händler führen das auf den schwächelnden Rindfleischabsatz zurück.
Schlachtkühe: Preisanstieg dank knappem Angebot
Bei den Schlachtkühen präsentiert sich der Markt etwas anders. Hier ist das Angebot verhalten bis schwach, während die Nachfrage tendenziell stabil bleibt. Die Preise steigen denn auch um 5 Cent je kg SG. Besonders im Norden Deutschlands können derzeit höhere Preise erzielt werden als im Süden.
Regionale Herausforderungen und Bio-Aufschläge
In den Mittelgebirgslagen Süd- und Mitteldeutschlands, einschließlich Gebiete wie das südliche NRW, Rheinland-Pfalz/Saarland, Hessen sowie Teile von Baden-Württemberg und Bayern, stehen Landwirte vor besonderen Herausforderungen. Hier müssen sie mit 5 Cent niedrigeren Auszahlungspreisen und etwa 10 Euro höheren Vorkosten rechnen. Die Gründe liegen in den weiten Anfahrten zu Schlachtbetrieben und der Notwendigkeit, kleinere LKWs für den Transport aufgrund schwieriger Straßenverhältnisse einzusetzen.
Die Aufschläge für Biokühe liegen weiterhin zwischen 0,10 und 0,30 € je kg SG. Dies gilt vor allem für "große" Schlachtbetriebe. Bei regionalen und traditionellen Bio-Programmen sind die Zuschläge in der Regel höher.