Die Stimmung auf dem deutschen Schweinemarkt ist etwas angespannt. Während das Lebendangebot recht knapp ist und sich zügig vermarkten lässt, treten die Unternehmen auf die Euphoriebremse. Die rote Seite fordert sogar Preisabschläge, weil sie im Fleischgeschäft offenbar Marge verliert:
Das Wetter sei zu wechselhaft und bremse die Grillaktivitäten, zudem habe die Fußball-Europameisterschaft bisher keine zusätzlichen Impulse gebracht, heißt es.
Das hohe Preisniveau bei Schweinefleisch erschwert den Absatz im Ausland.
Zudem verunsichert die Afrikanische Schweinepest (ASP) den Markt: Erst der ASP-Fall in einem Hausschweinebestand in Mecklenburg-Vorpommern, dann Mitte Juni der erste ASP-Fall bei Wildschweinen in Hessen.
Keine Spitzenpreise wie im Vorjahr
Erfreulicherweise hat sich die Verunsicherung nicht sonderlich stark auf die Nachfrage der Unternehmen ausgewirkt. „Der Preis ist aktuell gut nach unten abgesichert“, meint ein Erzeugervertreter. Sollte die Nachfrage in den kommenden Wochen noch etwas anziehen und das Wetter sommerlicher werden, sieht er auch noch etwas Luft nach oben.
Das Rekordniveau des Vorjahres mit 2,50 € in der Spitze wird nach Meinung der meisten Experten aber wohl eher nicht erreicht. Denn Ende Juni beginnen in den ersten Bundesländern bereits die Sommerferien. Dann fehlt in Deutschland meist etwas Fleischnachfrage.