Die Kurse an der Matif in Paris geben weiter nach. Sie widersetzen sich dem Trend aus Chicago, wo die Notierungen etwas fester tendieren. Dort blickt man mit Sorge auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Schwarzmeerregion; eine Beeinträchtigung des Handels wird befürchtet. Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner jüngsten Ernteschätzung die weltweite Weizenproduktion um 2 Mio. t auf 799 Mio. t nach unten korrigiert. Da der Verbrauch die Produktion übersteigt, rechnen die Analysten mit einem Abbau der Lagerbestände.
Der DRV gab bekannt, dass die deutsche Winterweizenernte nun bei 18,8 Mio. t gesehen wird. Damit erntet Deutschland knapp 13 % weniger als im Vorjahr und fährt die niedrigste Ernte seit dem Dürrejahr 2018 ein. In Frankreich ist die Weizenernte zu 98% abgeschlossen. Es bestätigt sich, dass es sich um die kleinste Ernte seit 1980 handelt.
Export lohnt sich nicht
Der physische Markt bleibt in Wartestellung. Es bleibt abzuwarten, ob die Ankündigung Russlands, die Exportsteuer zu verdreifachen, den Preisen Auftrieb geben wird. Seitens des Exportmarktes ist aufgrund des festen Euros vorerst nicht mit einer lebhaften Nachfrage zu rechnen. Die Mühlen sondieren die sehr heterogenen Qualitäten und ordern nur prompte Lieferungen.