Als Bioackerbauer verfolgt Georg Schoditsch aus Großpetersdorf im Südburgenland die aktuellen Probleme beim Verband Bio Austria über die Medien. „Es ist klar, die 2.000 t Mais sind falsch importiert worden. Meiner Meinung hatte das keinen großen Einfluss auf den Preis. Die Sache muss hinterfragt werden, das ist klar. Das System Futtermittel bei Bedarf zu importieren, ist grundsätzlich gut, jedoch muss österreichische Bioware immer priorisiert werden“, sagt der Landwirt.
Er ist gerade dabei, seine Erdäpfel zu ernten. Der Hof der Familie wird seit dem Jahr 2000 biologisch bewirtschaftet. Neben Weizen und Soja baut der Landwirt auch Kartoffeln für die Direktvermarktung an.
Speise- und Futter in der Fruchtfolge
In seiner Fruchtfolge hat er aber nicht nur Speiseware, sondern auch Gerste und Hafer, die als Futter an Tierhalter in der Nähe gehen. „Natürlich wollen wir wegen der großen Preisunterschiede zwischen Futter- und Speiseware eher mehr Qualität produzieren“, sagt Schoditsch. Doch wegen der Witterung gelinge dies nicht immer.
Heuer scheint es einen Überhang bei den schlechteren Qualitäten zu geben, das schlage sich im Preis für Futterweizen nieder. Der koste aktuell rund um 250 € pro Tonne. Für mehr Proteine gebe es natürlich mehr Geld. „Allein bei uns in der Region haben rund 80 % beim Weizen nur Futterqualität geerntet“, sagt der Landwirt. Im Rest Österreichs sind gute Qualitäten beim Weizen in diesem Jahr rar, wie einige Händler bestätigen. Deshalb geht die Preisspanne noch weiter auseinander.
Lokale Versorgung sichern
Er selbst konnte teilweise Premiumweizen ernten. Aber Schoditsch sieht einen größer werdenden Druck auf die Biobauern, gute Qualität zu produzieren. Doch den Futteranbau will er nicht schleifen lassen. „Für eine ausgewogene Fruchtfolge ist es wichtig und es gibt eine gewisse Sicherheit, wenn die Witterung nicht so mitspielt“, sagt Schoditsch. Der Gedanke von Bio Austria der regionalen Verwendung von Futtermitteln für Tierhalter sei dem Landwirt ebenfalls wichtig. „Damit eben nicht aus dem Rest Europas Futter zugekauft werden muss und wir die Versorgung regional sichern können“, sagt Schoditsch.
Trotz der aktuell angespannten Situation, wo zahlreiche Landwirte aus der Biolandwirtschaft ausgestiegen sind, will er weiterhin Biobauer bleiben. „An Bio zweifle ich nicht, ich mache es schon aus Überzeugung, sonst funktioniert es nicht“, ist Schoditsch überzeugt: „Wie beim Schweinezyklus gibt es gute und schlechte Jahre, jetzt trifft es eben die gesamte Biobranche, dass die Lage schlecht ist, aber es wird auch wieder bergauf gehen.“