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Kommentar

Die Bauern allein können die Natur nicht wiederherstellen

Das Renaturierungsgesetz ist beschlossene Sache. Neben der Zukunft der Natur, geht es auch um die Zukunft der Bauern.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur lässt sich medienwirksam verkaufen. Alle sind für die Natur, nur die Landwirtschaft ist dagegen. Doch kaum ein EU-Bürger hat sich näher mit dem Renaturierungsgesetz und wie es funktionieren soll beschäftigt. So läuft derzeit die Diskussion in verkürzter Form.

Straßen, Parkplätze, die Hütte am See oder der gepflegte englische Rasen im Garten scheinen durch die EU-Vorgaben nicht gefährdet. Die Bauern sollen alleine die Natur wiederherstellen und gefälligst nicht jammern.

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Dabei sind es gerade wir Landwirte, die besonders auf die Natur angewiesen sind. Sie entscheidet über Erfolg oder Misserfolg am Feld, daran können die besten technischen Hilfsmittel und modernsten Erkenntnisse nichts ändern. Zugleich ist jeder Bauer bemüht, seine Flächen, egal ob Alm, Wald oder Acker, in Schuss zu halten, immerhin soll die nächste Generation sie weiter bestellen.

Viele Landwirte setzen schon jetzt auf Biodiversität, auch wenn es von NGOs gerne anders dargestellt wird. Es gibt 230.000 ha Naturschutz- und Bio­diversitätsflächen, was 10 % der landwirtschaftlichen Fläche entspricht, gut 80 % der Betriebe machen beim Umweltprogramm ÖPUL mit und 25 % der Flächen werden biologisch bewirtschaftet. Im Forstbereich gibt es jährlich einen Waldzuwachs von mehr als 2.300 ha und der viel geforderte Totholzanteil ist kontinuierlich gestiegen.

Die Anzeigen der Bauernvertreter und der ÖVP gegen die Entscheidung von Ministerin Leonore Gewessler werden vermutlich nichts mehr am Gesetz ändern. Für die Landwirte kann man nur hoffen, dass die Vertreter auch so vehement bei der Ausformulierung des nationalen Wiederherstellungsplans auftreten. Denn hier wird sich entscheiden, ob die Renaturierung ein lukratives Zusatzeinkommen für die finanziell strauchelnde Landwirtschaft sein kann. Oder, ob sie eine weitere Bürde wird, die den Strukturwandel beschleunigt.

„Bei den Landwirten geht es um ihre Existenz, nicht um ein Prozentziel.“

Die Ministerin sieht kein Problem beim 20 %-Ziel bis 2030 bei der Wiederherstellung der Natur. Doch was die Landwirte nicht wollen, ist noch mehr Bevormundung und Bürokratie. Sie produzieren hochwertige Lebensmittel, darauf sollte weiter der Fokus liegen. Die Aufgabe der Renaturierung dürfen sie nicht alleine aufgebürdet bekommen und es braucht zusätzliche Abgeltungen für Umweltleistungen.

Was allen Befürwortern des Gesetzes in Europa klar werden muss: Die Produktion wird zurückgehen und die Preise steigen. Ob dann die Österreicher im ­Supermarkt die Renaturierung mit dem Kauf heimischer Produkte mittragen, wird sich zeigen.

So schön für viele die Vorstellung von der Renaturierung auch sein mag: Für die Bauern geht es nicht um ein Prozentziel, sondern um ihr Eigentum und ihre Existenz. Es soll zwar keine Enteignungen geben, aber Bewirtschaftungsrestriktionen können einen ähnlichen wirtschaftlichen Effekt auf die Höfe haben. Ebenso wie billige Lebensmittel aus dem Ausland im Einkaufswagen.

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