Während die Ventilatoren im Kuhstall bereits an warmen Tagen durchgehend laufen, ändert sich bei den Kälbern nichts. So sollte es nicht sein. Denn auch Kälber leiden massiv unter hohen Temperaturen.
Die Thermoneutrale Zone eines vier Wochen alten Kalbes liegt zwischen 13 und 25 °C. Das heißt bei diesen Temperaturen kann das Kalb seine Körpertemperatur halten und maximal produktiv sein. Ist es wärmer, übersteigt die Wärmegewinn durch die Umgebung und den Stoffwechsel den möglichen Wärmeverlust. Das bedeutet für die Tiere Hitzestress: Kälber, die im Sommer geboren wurden fressen weniger, als solchen in kälteren Monaten. Das reduziert ihre Wachstumsleistung. Diese Zusammenhänge erläutert eine Übersichtsarbeit im Journal of Dairy Science (Wang et al., 2020). Zudem verändern sich Pansenmotilität und Pansenfermentation und damit die Verdaulichkeit des Futters. Umso wichtiger ist, dass Kälbern bereits in den ersten Lebenstagen frisches Wasser zur freien Aufnahme zur Verfügung steht. Das gleicht Wasserverlust aus und fördert nachweislich die Entwicklung.
Wir geben eine Übersicht, wie sich Beschattung und Kühlung als Maßnahmen gegen Hitzestress bei Kälbern umsetzen lassen und was Sie bei der Wasser- und Futterversorgung berücksichtigen müssen. Die Beiträge sind in top agrar erschienen.