Laut Geschäftsbericht verdoppelten die Milchwerke Schwaben mit Sitz in Neu-Ulm 2021 den Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr auf 1,3 Mio. €. Die Milchanlieferung und -verarbeitung verringerten sich im Berichtszeitraum um 3,3 % auf 441,7 Mio. kg. Die 829 Milcherzeuger der Genossenschaft lieferten 410,7 Mio. kg Milch (-1 %), davon 8,9 Mio. kg Biomilch (+ 3 %).
Steigende Milchpreise
Bei der Neu-Ulmer Molkereigenossenschaft verzeichnete der Auszahlungspreis an die Milcherzeuger mit dem Anstieg der Verwertungsmöglichkeiten zum Jahresende starke Zuwächse. So lag der durchschnittliche Brutto-Auszahlungspreis inklusive Nachzahlung bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß für Milch ohne Gentechnik bei 42,5 ct/kg und bei konventioneller Milch bei 41,4 ct/kg. Für Biomilch wurden durchschnittlich 57,2 ct/kg brutto gezahlt.
Gute Ausgansposition für 2022
Aus Sicht von Karl Laible, geschäftsführender Vorstand bei Milchwerke Schwaben, wirken sich die Herausforderungen des zweiten Pandemiejahres weiterhin auf die Milchwirtschaft aus. „Das Jahr 2022 hat mit historisch hohen Preisen für Milchprodukte begonnen, gleichzeitig sind die Kosten der Betriebe deutlich gestiegen. In Mitteleuropa haben wir die Situation, dass die Milchmenge zurückgeht und der Wettbewerb um Rohstoff zunehmen könnte“ prognostiziert Laible.
Trotz Unsicherheiten durch Corona, Zunahme der Energiepreise, Ukraine-Konflikt und Inflation, sieht Laible die Milchwerke Schwaben in einer guten Ausgansposition. Die Käseproduktion verbraucht die meiste Milch im Unternehmen, ein Segment, in dem die Genossenschaft einen starken Export und gute Inlandsabsätze erlebt – ungeachtet hoher Käsepreise.
Für 2022 erwartet Laible insgesamt ein steigendes Jahresergebnis: „Ausgehend von stabilen Mengen und erhöhten Preisen für Joghurt und Desserts unter der Marke Weideglück ist es unser Ziel, die kommenden Kontrakte an die derzeitige Preissituation anzupassen. Um unsere Auslastung weiter zu verbessern, werden neue Produkte im Laufe des Jahres eingeführt bzw. neue Kontrakte bedient.“