Die niederländischen Milcherzeuger haben 2018 zwar mit rund 77 Mio. kg etwa 10 % weniger Phosphat als im Vorjahr produziert. Trotzdem verschärft Landwirtschaftsministerin Carola Schouten jetzt die Regelungen zur Phosphatquote: Bei jedem Verkauf werden statt 10 jetzt 20 % der Produktionsrechte einbehalten.
Mit der Quote deckeln die Niederlande die Nährstoffmenge, um die Ausnahmegenehmigung von der EU-Nitratrichtlinie (Derogation) zu behalten. Nach der Einführung hatten zahlreiche Milcherzeuger zusätzliche Quoten eingeklagt, sodass 85,3 Mio. kg verfügbar sind. Erlaubt ist eine Produktion von 84,9 Mio. kg Phosphat.Deshalb macht die EU-Kommission weiter Druck. Mit der höheren Abgabe beim Quotenhandel will Schouten die verfügbaren Produktionsrechte zügig reduzieren und so eine Quotenkürzung für alle Betriebe verhindern. Ob das gelingt, ist abhängig davon, wie viele Rechte die Betriebe vermarkten. Im letzten Jahr waren das 4,2 Mio. kg, sodass Produktionsrechte im Wert von rund 420 000 kg Phosphat abgeführt wurden. Diese Rechte werden komplett gestrichen, um den Markt zu entlasten.
Wil Meulenbroeks, Vorsitzender der Fachgruppe Milchviehhaltung beim niederländischen Bauerverband LTO, sagt: „Die Verdoppelung der Einbehaltungsrate kommt unerwartet und hat weitreichende Folgen. Gleichzeitig wäre aber eine generelle Kürzung inakzeptabel. Wir sehen ein, dass die Ministerin kaum andere Möglichkeiten hat.“
Dieser Beitrag ist in der top agrar-Ausgabe 7/2019 erschienen.