Der Erreger der Aujeszkyschen Krankheit (AK), das Aujeszky-Virus, scheint sich derzeit verstärkt in den Wildschweinebeständen in Deutschland auszubreiten. So weist das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg aktuell darauf hin, dass der Erreger inzwischen in einigen Landkreisen Unterfrankens beim Schwarzwild gefunden wurde. Bereits im Dezember letzten Jahres erkrankte ein Jagdhund aus dem Landkreis Bad Kissingen nach dem Verzehr von befallenem Wildbret sichtbar an der Krankheit, auch Pseudowut genannt, und musste eingeschläfert werden.
Das Landwirtschaftsamt warnt indes vor der Gefahr, dass das Virus auch auf die Hausschweinebestände übergreift – und das nicht nur bei Freilandschweinen. Jetzt gilt es alle Hygienemaßnahmen sorgfältig einzuhalten. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie die Zugänge zum Betrieb immer geschlossen halten und der Zutritt nur unter Beachtung der vorgegeben Hygienemaßnahmen erfolgen kann. Auch außenliegende Futterlager (u.a. CCM in Fahrsilos oder Schläuchen) sollten vor Schwarzwild geschützt und die Umgebung regelmäßig auf Trittspuren untersucht werden. Vor allem schweinehaltende Jäger und Treiber sind aufgerufen, besonders sorgfältig zu arbeiten.
In Deutschland gelten die Hausschweinebestände seit 2003 als anerkannt frei von der Aujeszkyschen Krankheit. Dies macht es möglich, dass deutsche Unternehmen in nahezu alle Länder der Erde Schweinefleisch exportieren können; der Verlust dieses Status hätte unkalkulierbare Folgen für die gesamte Schweineproduktion zur Folge. Zur Aufrechterhaltung des Status "Frei von der Aujeszkyschen Krankheit" werden jährlich Stichprobenuntersuchungen in Zucht- und in Mastbeständen durchgeführt.