Der Angriff der radikalislamischen Hamas am 8. Oktober hat Israel schwer getroffen. Bislang verzeichnete das Land rund 900 Todesopfer und mehrere tausend Verletzte – die meisten davon waren Zivilisten. Beobachtern zufolge handelt es sich um die größte Krise des jüdischen Staates seit dem Jom Kippur-Krieg vor 50 Jahren.
Die Regierung hat den Kriegszustand ausgerufen und mit dem Einzug von 300.000 Reservisten in kürzester Zeit so viele Kämpfer einberufen wie noch nie.
Auch die Landwirtschaft ist attackiert worden. Berichten zufolge haben die Terroristen das Kibbuz Be’eri in der Nähe des Gazastreifens angegriffen und dort ein Blutbad angerichtet, bei dem 108 Einwohner getötet wurden. Nach Angaben des israelischen Bauernverbandes hat die Landwirtschaft in der Region insgesamt einen schweren Schlag erlitten, so dass hier an eine normale Produktion vorerst nicht zu denken ist.
Krisenzentrum eingerichtet
Darüber hinaus zeigt die massive Einberufung auch in anderen Landesteilen Folgen. Laut dem israelischen Landwirtschaftsministerium fehlen nun in vielen Agrarunternehmen Arbeiter und Betriebsleiter, da sie kurzfristig zur Waffe greifen mussten. Das gleiche gilt für den Logistiksektor, sodass Transport und Verteilung von Lebensmitteln zum Problem werden könnte.
Das Ministerium betonte gestern jedoch, dass die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln außerhalb der direkten Kampfzone im Süden vorerst gewährleistet ist. Dennoch werde laufend geprüft, ob die Arbeitsfähigkeit der Bauernhöfe und Lieferketten noch gegeben ist.
Zudem haben das Landwirtschaftsressort und der Bauernverband ein gemeinsames Krisenzentrum eingerichtet, das die unterbesetzten Betriebe bei der Arbeit beraten soll und im Bedarfsfall auch personelle Unterstützung organisiert.