An der Euronext, also der Matif in Paris, haben die vorderen Kurse für Weizen und Mais während der vergangenen Woche weiter an Wert verloren. Dies führen Beobachter in erster Linie auf die umfangreichen Exporte Russlands und der Ukraine zurück.
Hinzu kommt allerdings auch die immer stärkere Konkurrenz von der Südhalbkugel, vor allem aus Australien. Gleichzeitig fehlen anregende Impulse vom europäischen Binnenmarkt. Die meisten Verarbeiter scheinen vorerst gut versorgt zu sein und sind deshalb nicht bereit, attraktive Prämien zu bezahlen.
Das könnte sich ändern, denn allmählich gewinnt der Blick auf die Erntesaison 2023/24 immer mehr an Bedeutung für die Preisentwicklung. Nach jüngsten Prognosen könnte der Angebotsdruck aus dem Osten abnehmen. Der Internationale Getreiderat (IGC) sieht die russische Weizenfläche zwar nur moderate 3,2 % unter der zur Ernte 2022. In der Ukraine klafft hingegen eine Lücke von mehr als -20 %, und auch das könnte noch nicht das wahre Minus sein. Überdies bedeutet ausgesät nicht, dass alle Flächen auch wirklich abgeerntet werden.
Erzeugerpreis für Raps fällt teils unter 500 €
Schwache internationale Pflanzenölnotierungen sowie ein zunehmendes Angebot von der Südhalbkugel setzten die Pariser Rapskurse während der vergangenen Woche fast durchgehend unter Druck. Und die Kassapreise haben verbreitet ebenfalls nachgegeben. Stellenweise loben Erfasser nur noch Preise unter der wichtigen Linie von 500 €/t frei Landlager aus. Auch zur Ernte 2023 werden meist keine besseren Offerten gemacht.
Die Abgabebereitschaft der meisten Erzeugerinnen und Erzeuger ist denn auch sehr gering. Allerdings gibt es keine Garantie, dass es sich wirklich lohnt, noch sehr lange mit Verkäufen oder Vorkontrakten zu warten.