Im Prinzip hat sich die Lage an den internationalen Getreidemärkten während der vergangenen Woche nicht grundlegend geändert. Die Ernte ist in vielen wichtigen Anbauregionen kleiner ausgefallen als erwartet, und die Qualitäten sollen nicht so gut sein wie erhofft. Das gilt auch für Frankreich und andere wichtige EU-Weizenexporteure. Diese Fakten wurden allerdings längst in die Terminkurse eingepreist. Deshalb treten diese, abgesehen von börsentechnisch bedingten Schwankungen, zumeist auf der Stelle. Gegen Ende der vergangenen Woche gab es sogar leichte Minuskorrekturen.
Die Kassapreise folgen den Börsensignalen in den meisten Regionen Deutschlands. Deshalb treten die Erzeugererlöse verbreitet auf der Stelle. Für Exportqualitäten werden im Norden jedoch nach wie vor Aufschläge bewilligt, und im Einzugsgebiet der hiesigen Mischfutterwerke lohnt es sich ebenfalls, beim Verkauf hart über die Preise zu verhandeln.
Rapspreise tendieren stabil bis fest
Die Pariser Rapsnotierungen haben gegen Ende der vergangenen Woche zwar leicht nachgegeben, sich aber beim Frontmonat noch oberhalb der Linie von 570 €/t gehalten. Auch im weiteren Verlauf rechnen die meisten Beobachter mit festen Preisen auf allen Handelsstufen. Daran ändern auch die indiskutabel niedrigen Mondscheinpreise einzelner Händler nichts. „Teils werden Erzeugerpreise von 520 €/t und noch weniger genannt“, berichtet ein Marktanalyst. Das gehe völlig an der Realität im Tagesgeschäft vorbei. Dieser Einschätzung können wir uns nur anschließen. Schade um das Papier, auf dem solche „Notierungen“ veröffentlicht werden.