Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide sind zuletzt spürbar unter Druck geraten. Dies ist aber nicht nur der Tatsache geschuldet, dass die Ukraine weiterhin Agrargüter übers Schwarze Meer exportieren kann. Auch umfangreiche Gewinnmitnahmen sollen die Matifkurse zum Ende der vergangenen Woche geschwächt haben, berichten Börsenkenner.
Das färbte auch die realen Kassapreise ab. Allerdings fallen die Minuskorrekturen bei den Erzeugerpreisen für Weizen, Gerste Masis und Co. im Vergleich zu den Schwankungen am Terminmarkt bislang noch relativ moderat aus. Ob das so bleibt, muss erst noch zeigen. Trotzdem sollten Sie Ruhe bewahren, wenn Ihr Abnehmer mit weiteren und vor allem kräftigen Preisabschlägen droht. Von einem Überangebot kann keine Rede sein.
Raps ist abgestürzt
Das war wohl nichts: Am Mittwoch der vergangenen Woche dachten viele Beobachter noch, vorderer Matif-Raps würde wieder über 600 €/t klettern, doch daraus wurde nichts. Der Kurs sank innerhalb von zwei Tagen auf unter 570 €/t. Zum Teil haben zwar auch schwächelnde Sojanotierungen in Übersee zu diesem Absturz beigetragen.
Der Hauptgrund dürfte aber der sogenannte Ölpreisdeckel sein, mit dem russisches Öl am Weltmarkt unter der Linie von 60 US-$/Barrel gehalten werden soll. Dadurch werden auch die Kurse für andere Energieträger, u. a. Pflanzenöl, geschwächt. Da die meisten Erfasser ihre Rapspreise von den Matif-Kursen ableiten, haben auch die Erzeugerpreise nachgegeben. Und Pessimisten fürchten, der Boden könnte noch nicht erreicht sein.