Das hat selbst erfahrene Analysten etwas überrascht: Die Pariser Weizen- und Maiskurse haben die vergangene Woche recht schwach gestimmt verlassen. Die Tatsache, dass die Argentinier wegen der dortigen, extremen Dürre massive Ernteeinbußen bei Weizen und Mais befürchten und weniger als erwartet von dort exportiert werden dürfte, kommt zumindest bislang nicht zum Tragen.
Das könnte u. a. daran liegen, dass das US-Agrarministerium von weniger dramatischen Ernterückgängen in dem südamerikanischen Land ausgeht als handelsnahe argentinische Beobachter. Überdies sind die Börsianer an der Matif wegen des starken Angebotsdrucks aus Russland und der Ukraine in puncto Preisentwicklung am Weltmarkt eher skeptisch. Leider färbt diese Stimmung auf den Kassamarkt ab: Etliche Erfasser haben erneut die Preisspitzen gekappt. Einige bieten mittlerweile allerdings übertrieben wenig und düpieren ihre bäuerlichen Geschäftspartnerinnen bzw. -partner regelrecht.
Raps steht noch unter Druck
Im Gegensatz zu den Sojakursen in Übersee sind die Rapsnotierungen der Pariser Matif zum Ende der vergangenen Woche erneut gesunken. Die meisten Ölmühlen wähnen sich nicht nur mit EU-Ware gut versorgt. Auch das vergleichsweise große Angebot aus Australien spricht nach Ansicht viele Verarbeiter gegen Preisspielraum nach oben.
Ob das so bleibt, wird sich allerdings erst zeigen. Optimisten hoffen auf Unterstützung durch feste Sojakurse – das argentinische Angebot soll nämlich deutlich kleiner ausfallen als bisher erwartet. Eventuell ziehen dann auch die Erzeugerpreise für Raps wieder an.