Die Welt steht vor einem schweren Rückschlag bei den Bemühungen, den Hunger zu beenden. Aus dem neuen Welthunger-Index der Welthungerhilfe geht hervor, dass der Krieg in der Ukraine die verschiedenen Krisen noch einmal massiv verschärft hat.
Kriege, Gewalt und regionale Konflikte destabilisieren demnach viele Länder. Dazu kommen die Folgen der Pandemie, die weltweit viele Menschen in Arbeitslosigkeit und Armut stürzte, aus der sie sich bis heute nicht befreien konnten. Durch die Klimakrise seien außerdem Extremwetter, Überschwemmungen, Dürren und Ernteausfälle häufiger als früher, Nahrungsmittel werden dadurch knapper und teurer.
Diese Faktoren verstärken sich gegenseitig und haben laut Welthungerhilfe dazu geführt, dass 2021 bis zu 828 Mio. Menschen hungern mussten. Infolge von Russlands Angriff auf die Ukraine könnten laut Welternährungsprogramm zusätzliche 47 Mio. Menschen weltweit unter Hunger leiden.
Dramatische Lage in vielen Regionen
Der neue Bericht untersucht die Ernährungslage in 129 Ländern. 46 Länder werden bis 2030 voraussichtlich noch nicht einmal ein niedriges Hungerniveau erreichen. Zu den am schlimmsten betroffenen Ländern zählen die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Madagaskar und der Jemen, sowie Burundi, Somalia, Südsudan und Syrien. Aber auch Südasien, vor allem Indien, verzeichnet hohe Auszehrungsraten bei Kindern.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Pakistan und Afghanistan. Dort schätzt Unicef, dass allein im Jahr 2022 mehr als eine Million afghanische Kinder wegen akuter Fehlernährung behandelt werden müssten. In Afrika südlich der Sahara sterben weltweit am meisten Kinder an Unterernährung: In Teilen Ostafrikas herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren.