Auf mögliche Gasengpässe ist in Deutschland nur jede dritte Firma vorbereitet und hat einen Notfallplan in der Schublade, wie so eine Energiekrise zu bewältigen sei. Bei einer aktuellen Umfrage unter 700 Personalmanagern von Randstad im Auftrag des ifo-Instituts kam heraus, dass vor allem kleinere Unternehmen nicht vorbereitet sind.
Je kleiner das Unternehmen, desto seltener wurden Maßnahmen auf den Weg gebracht, so die zentrale Erkenntnis. Bei Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern seien es nur 15 %.
Auch je nach Wirtschaftszweig ergeben sich deutliche Unterschiede. Weil die Industrie von der aktuellen Energiepreiskrise am stärksten betroffen ist, haben sich 43 % der Unternehmen vorbereitet. Bei den Dienstleistern seien es dagegen nur 25 %. Im Handel haben sogar nur 17 %der Betriebe einen Notfallplan in der Schublade liegen, zitiert die Tagesschau aus den ifo-Ergebnissen.
Wegen des Fachkräftemangels werden laut Erhebung Personalkürzungen kaum erwogen. Vielmehr gehe es um den Abbau von Überstunden und Urlaub. Die am häufigsten genannte Energiesparmaßnahme ist die Senkung der Gebäudetemperatur.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen zieht in Betracht, mehr Homeoffice zu gewähren und erwägt auch die Möglichkeit, Angestellte in Kurzarbeit zu schicken. Eine Einschränkung der eigenen Geschäftstätigkeit kommt nur für wenige Betriebe in Frage.
Habeck rechnet für 2023 mit Rezession
Unterdessen teilte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr um 0,4 % schrumpfen dürfte. Deutschland rutscht damit wegen der Energiekrise in eine Rezession.
Laut Prognose betrage das Wachstum im laufenden Jahr lediglich 1,4 %. Für 2024 wird mit einem erneuten Wachstum von 2,3 % gerechnet.
In der Frühjahrsprojektion hatte die Bundesregierung noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 % in diesem Jahr und um 2,5 % im nächsten Jahr gerechnet.