Ende August hat sich die IG Milchbarometerkurve für die nächsten zwölf Monate gegenüber dem Vormonat Juli deutlich erhöht – genau gesagt um 3,7 ct auf 53,1 ct/kg Milch. Definiert ist dieser Wert für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt.)
Die Veränderung der Barometerwerte resultiert aus den Preissteigerungen an der EEX-Börse für die in den zukünftigen zwölf Monaten gehandelte Butter (+7,4%) sowie das gehandelte Magermilchpulver (+5,1%).
Insbesondere im letzten Quartal 2024 und im 1. Quartal 2025 gingen die Preiserwartungen an der Milchterminbörse in die Höhe. Hintergrund sind die nach wie vor hohen Weltmarktpreise insbesondere für Butter.
Auch die geänderten Erwartungen bezüglich eines schnellen Anstiegs des internationalen Rohmilchangebots lassen die Weltmarktpreise vorerst noch auf hohem Niveau. Für 2025 werden aber höhere Rohstoffangebotsmengen erwartet. In Europa und in Deutschland tendiert die Angebotsseite weiter schwächer u.a. aus saisonalen Gründen, einiger Hitzeperioden sowie der Blauzungenkrankheit. Gleichzeitig ist trotz hoher Preise die Nachfrageseite noch stabil.
Hintergrund zum IG-Milchbarometer
Das Barometer soll Milcherzeuger bei der Einschätzung der Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen. Das ife Institut in Kiel berechnet die Werte im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch). Die Werte des Barometers geben nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises einer bestimmten Molkerei wieder, sondern stellen die externen Einschätzungen der Markteilnehmer an der Warenterminbörse beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver dar.