Marktkommentar vom 23.10.2024
Das kommt überraschend: Der Schlachtschweinepreis fällt heute deutlich. Eigentlich zeigten sich Angebot und Nachfrage bis vor wenigen Tagen weitgehend ausgeglichen. Allerdings sei von Seiten der Schlachtindustrie durchaus Druck aufgebaut worden, heißt es. Die angebotenen Mengen haben in den vergangenen Wochen tatsächlich stetig zugenommen. Und aufgrund der Maskenänderungen fallen auch die Schlachtgewichte deutlich höher aus als noch vor einem Monat. Den Angebotsüberhängen und dem starken Preisdruck der Schlachtunternehmen kann sich die Vereinigung in dieser Woche offenbar nicht entziehen und senkt die Notierung daher um acht Cent.
Schlachtschweinemarkt aktuell
(in €/kg SG bzw. €/IP* frei Schlachtstätte)
Amtliche Wochenschlachtungen der BLE
Schlachtsauen
(in €/kg SG frei Schlachtstätte)
Internationale Schweinenotierungen
(umgerechnet auf €/kg SG)
USA: Die Erzeugerpreise in IOWA haben sich wieder auf leicht erhöhte 1,52 €/kg gefestigt. Die Schlachtzahlen bewegen sich weiter auf hohem Niveau. Die Teilstückpreise haben nochmal zugelegt. Verarbeitungsware ist stark gefragt. Auch die Exporte bleiben eine wesentliche Preisstütze. Die Börsenkurse in Chicago werden für den Dez.24-Termin stabil um 1,59 €/kg gehandelt. Das USDA schätzt für 2025 eine rd. 2 %-ige Produktions- und Absatzzunahme; die Preise sollen wieder höher ausfallen.
Brasilien: Die Durchschnittspreise haben sich mit umgerechnet 1,89 €/kg behauptet. Die Inlandspreise sind zwar gestiegen, aber der schwächere Real hat den Anstieg wieder ausgeglichen. Das begrenzte Angebot trifft auf eine steigende Exportnachfrage; fallende Liefermengen nach China werden durch steigenden Absatz in Südkorea, Japan, Philippinen und weiteren Ländern mehr als ausgeglichen. Für das kommende Jahr 2025 wird mit einem weiteren Wachstum in der Branche gerechnet, im Wesentlichen getragen vom steigenden Export.
Russland: Die Durchschnittsnotierungen haben mit umgerechnet 1,56 €/kg deutlich zugelegt. Der Wechselkurs ist mit 104,57 Rubel = 1 € etwas kaufkräftiger geworden. Das Lebendangebot wechselt in jüngster Zeit häufiger und entspricht nicht immer der aktuellen Nachfrage. Im kommenden Jahr 2025 soll die Erzeugung zunehmen. Man setzt auf steigende Ausfuhren.
China: Die Kurse für Schweinefleisch sind geringfügig auf umgerechnet 3,15 €/kg gefallen. Das Angebot aus Inlandserzeugung und Import reicht zurzeit für die aktuell gebremste Nachfrage-entwicklung aus. Für den Liefermonat Nov.24 werden an der Dalian Börse wieder leicht anziehende Kurse von 2,92 €/kg gehandelt. Die Terminkurse für März 2025 bleiben jedoch mit 2,43 €/kg weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Prognosen für 2025 sehen einen 2 %-igen Erzeugungsrückgang voraus.
Ausgewählte EU-Märkte
(in €/kg SG; korrigiert auf 56 % MFA, ab Hof; 79 % Ausschlachtung, ohne MwSt.)